Rehabilitandenbefragung in den somatischen Indikationen

Rehabilitandenbefragung in den somatischen Indikationen
der stationären medizinischen Rehabilitation: Adjustierung der Rückmeldung

 

Im März 2007 wurde ein von der Deutschen Rentenversicherung beauftragtes Projekt zur Weiterentwicklung der Rehabilitandenbefragung in den somatischen Indikationen der medizinischen Rehabilitation abgeschlossen. Der dabei neu entwickelte Frage­bogen ist bei der Mehrzahl der Rentenversicherungs-Träger seit Oktober 2007 im Einsatz. Der überarbeitete Rehabilitandenfragebogen erfordert die Modifikation des Rückmeldekonzeptes der Ergebnisse. Zur Sicherstellung fairer Einrichtungsvergleiche sind die Entwicklung eines Risikoadjustierungsmodells und die Berechnung von adjustierten Werten erforderlich. Das dabei angewandte Vorgehen soll praktikabel in der Routine eines Qualitätssicherungs­programms umsetzbar und auch in zukünftigen Erhebungsrunden anwendbar sein.

Das Hochrhein-Institut für Rehabilitationsforschung (HRI) in Bad Säckingen wurde damit beauftragt, ein solches Adjustierungsmodell zu erarbeiten, basierend auf den vorliegenden Daten adjustierte Werte zu berechnen und die dabei angewandte Vorgehensweise zu dokumentieren. Die Auswertungsstrategien wurden von Herrn Dr. E. Farin erarbeitet und umgesetzt. Die Aufgabe bezog sich nicht auf die Konzeption oder Umsetzung der Rückmeldung, sondern lediglich auf das Adjustierungsvorgehen und Empfehlungen zur Ausgestaltung der Adjustierung in zukünftigen Erhebungsrunden. Das Projekt begann am 1.7.2008 und endete am 30.09.2008.

Die Ergebnisse des Projekts bestanden zum einen aus der Identifikation der als relevant ausgewiesenen Adjustierungsvariablen (getrennt für alle Indikationen und alle zu berücksichtigenden Skalen) und zum anderen aus Auswertungsalgorithmen. Diesbezüglich wurde ein Beitrag zum Rehabilitations­wissenschaftlichen Kolloquium 2009 eingereicht.

Es zeigte sich, dass Patienten zufriedener sind, wenn sie (in der Reihenfolge der Bedeutung): jünger sind, im AHB-Verfahren sind, berufstätig sind, keine oder geringe AU-Zeiten haben, keinen Rentenantrag gestellt haben, nach der Reha keine belastenden Lebenssituationen erlebt haben, onkologische Patienten sind, keine orthopä­dischen Patienten sind, aus den neuen Bundesländern kommen, weniger Diagnosen haben, weiblich sind und keine neurologischen Patienten sind. Die Varianzaufklärung schwankt je nach Skala zwischen 2.0% und 6.4%; bezüglich der Gesamtzufriedenheit beträgt sie 5.7% Der Einrichtungsfaktor klärt mit 7.3% etwas mehr Varianz auf als die o.g. Prädiktoren.

Bezüglich der Fragen zum wahrgenommenen Rehabilitationserfolgs zeigte sich, dass die Varianzaufklärung durch die berücksichtigten Adjustierungsvariablen zwischen 3.1% und 16.8% schwankte, meistens liegt sie zwischen 5% und 13%.

Die Ergebnisse verweisen auf die Bedeutung der Risikoadjustierung bei Einrichtungs­vergleichen und legen indikations- und skalenspezifische Regressionsmodelle nahe. Limitationen der Studie bestehen vor allem darin, dass aus der Vielzahl möglicher Prädiktoren nur einige herausgegriffen wurden und dass keine Prädik­toren auf der Einrichtungsebene betrachtet wurden (z.B. Personalschlüssel).

Der Abschlussbericht liefert dem Auftraggeber außerdem Auswertungsalgorithmen zur eigenständigen Durchführung der Auswertung in folgenden Erhebungszyklen.