Rehabilitationsnachsorge – Analyse der Nachsorgeempfehlungen und ihrer Um-setzung sowie Entwicklung eines Screening- und Interventionsmodells
Hintergrund:
Am Ende der Rehabilitation werden durch den behandelnden Arzt im Entlassungsbericht Empfehlungen zur Sicherung des Rehabilitationsergebnisses bzw. zur Aufnahme von Nachsorgeaktivitäten dokumentiert. Nur wenig ist darüber bekannt, wie diese Empfehlungen umgesetzt werden und welche Hindernisse auftreten können.
Ziele und Fragestellungen:
Die Studie untersucht im Bereich der stationären orthopädisch-rheumatologischen oder kardiologischen Rehabilitation diese Nachsorge-Empfehlungen und deren Umsetzung durch die Rehabilitanden. Ziel ist die Entwicklung eines theoretischen Modells der Nachsorgephase nach stationärer Rehabilitation und die Verbesserung der Nachsorgeempfehlungen.
Studiendesign:
Die Entlassungsberichte von 300 Rehabilitanden werden hinsichtlich der Nachsorgeempfehlungen durch erfahrene Rehabilitationsmediziner ausgewertet. Die Peers bestimmen für jeden Entlassungsbericht individuelle Kriterien, anhand derer später die Umsetzung der Empfehlungen durch die Rehabilitanden gemessen wird. Basierend auf den Ergebnissen des Expertentreffens, einer ersten schriftlichen Patienten-befragung sowie auf Interviews, die mit einem Teil der Befragten geführt werden, sollen Prädiktoren und Hindernisse „positiver“ bzw. „negativer“ Nachsorgeverläufe ermittelt werden. In einer schriftlichen Befragung zwölf Monate nach Ende der Rehabilitation wird die Umsetzung der Nachsorge-Empfehlungen durch die ehemaligen Rehabilitanden erho-ben. An diesen Daten wird über lineare und logistische Regressionsanalysen das endgültige Nachsorge-Modell entwickelt.
Erwartete Ergebnisse:
Ein wesentliches erstes Ergebnis wird die Dokumentation und Beurteilung der Nachsorgeempfehlungen aus den Entlassungsberichten sein. Es kann ermittelt werden, welche Empfehlungen umgesetzt werden können und welche Hindernisse bestehen. Dies ergibt wichtige Hinweise darauf, wie die Empfehlungen verbessert werden könnten. Die Prädiktoren des Nachsorgeverlaufs erlauben Hinweise darauf, bei welchen Rehabilitanden ein erhöhtes Risiko für einen ungünstigen poststationären Verlauf vorliegt und deshalb Interventionen zur Sicherung des Rehabilitationserfolgs sinnvoll wären. Aus ihnen kann ein Screeningverfahren entwickelt werden, mit dem Rehabilitanden mit ungünstiger Prognose des Nachsorgeverlaufs identifiziert werden können. Zudem können Hinweise auf mögliche Interventionen gegeben werden.
Laufzeit: 2 Jahre (Beginn: 01.11.2001)
Kontaktadresse:
Dr. Nikolaus Gerdes
Hochrhein-Institut für Rehabilitationsforschung
Bergseestr. 61
D-79713 Bad Säckingen
E-Mail: gerdes@hri.de